Plastic World . was uns sonst noch so bewegt

Dass diese Reise nicht nur physisch, sondern auch psychisch eine Herausforderung werden würde, war uns klar, aber dass die erste Herausforderung der Umgang mit Ressourcen und dem (Plastik-)Müll so schnell kommen würde irgendwie nicht… 

Auf der Überfahrt von Genua nach Tanger wurde uns der im Meer treibende Plastikmüll im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen geführt.

Hinzu kamen in der Strasse von Gibraltar die vielen Öl- und Flüssiggas-Tanker welche bis zum Horizont zu sehen waren und welche die ersten Beklemmungen auslösten, denn mit uns an Bord - auf Deck D - war unser Gefährt, unser "dieselfressendes Ungetüm".

Aber auch mit dabei, viele gute Vorsätze in Form von „Shampoo am Stück“ in einer Blechbox, Bambuszahnbürsten, Holz-Wäscheklammern und den Dinplus-zertifizierten, kompostierbaren (Verrottungszeit nur 6 Wochen!) Tüten aus Biofolie. 

In Marokko, besser gesagt am Strand der Atlantik-Küste angekommen, wurde es noch deutlicher: Plastik und Müll wohin das Auge reicht. Kilometerweise wird die Strasse von Müll und Plastik flankiert… und wir? Auch wir befinden uns auf einmal wieder mittendrin im Plastikwahn. Während wir Zuhause darauf geachtet haben, Plastik zu vermeiden und Getränke in Glasflaschen zu kaufen, sind wir für jedes in Plastikflaschen abgefüllte Wasser dankbar. 

Uns beiden hat es allerdings bei Midelt die Sprache verschlagen. Waren wir anfangs begeistert von der schönen und sauberen Stadt, haben wir uns irgendwie verfahren und mussten eine Umgehungsstrasse nehmen. Diese führte durch ein brachliegendes und Quadratkilometer grosses, mit Müll übersätes Gebiet.

Ein Ausmass welches wir beide noch nicht gesehen hatten, welches einem das Wort verschlägt und ob deren „Ausweglosigkeit“ einem der Atem stockt. Wie lächerlich erscheint einem die Bambus-Zahnbürste auf einmal.

Niedergeschlagen haben wir dies hinter uns gelassen, werden die Bilder aber nicht mehr los und die Frage bleibt: was ist der richtige Umgang damit?

Auch wurde uns wurde von anderen Reisenden berichtet, dass es früher (vor 10 Jahren) noch schlimmer mit dem Plastik in und um die Städte war. Auch hat der marokkanische König von einem Tag auf den anderen Plastiktüten verboten, aber  es fühlt sich an, wie der Tropfen auf dem heissen Stein.

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